Die unsichtbare Belastung: Wie die „Sandwich-Generation“ mit Burnout bei der Pflege im Urlaub umgeht

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Die Feiertage werden oft als eine Zeit der Freude dargestellt, aber für Millionen von Menschen, die zwischen der Fürsorge für alternde Eltern und der Kindererziehung stehen – der sogenannten „Sandwich-Generation“ – ist es eine Zeit intensiven Drucks und Erschöpfung. Das ist nicht nur eine Anekdote; Betreuer opfern routinemäßig ihr eigenes Wohlergehen, oft bis zum geistigen und körperlichen Zusammenbruch. Der Anstieg der Anforderungen während der Feiertage, von volleren Terminkalendern bis hin zu gestiegenen Erwartungen, verstärkt diese ohnehin schon erdrückende Belastung nur noch.

Die unerbittlichen Anforderungen der doppelten Pflege

Das Kernproblem ist nicht nur der Umfang der Pflege, sondern auch die konkurrierenden Anforderungen. Eine Betreuerin berichtete, dass beide Elternteile auf der Intensivstation lagen und sich gleichzeitig um die Bedürfnisse und die Arbeit des Kindes kümmerten. Dies ist kein Einzelfall. Viele berichten, dass sie sich überlastet fühlen und andere auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit priorisieren, bis hin zu dem Punkt, an dem sie die grundlegende Selbstfürsorge vergessen.

Dieses Phänomen ist nicht neu. Die Sandwich-Generation hat diese Last jahrelang stillschweigend auf sich genommen, angetrieben von kulturellen Erwartungen, familiären Verpflichtungen und dem Mangel an angemessenen Unterstützungssystemen. Die steigende Lebenserwartung führt dazu, dass sich mehr Erwachsene gleichzeitig um ältere Angehörige kümmern und Kinder unterstützen, die länger auf ihre Betreuung angewiesen sind. Dies führt zu einem perfekten Stresssturm, insbesondere in den Ferien, wenn der gesellschaftliche Druck, „perfekte“ Erinnerungen zu schaffen, eine weitere Belastungsebene darstellt.

Die Belastung für die geistige und körperliche Gesundheit

Die Folgen sind schwerwiegend. Pflegekräfte leiden nachweislich häufiger unter Burnout, Depression, Angstzuständen, chronischen Krankheiten und vernachlässigter Selbstfürsorge. Studien zeigen, dass sie präventive Gesundheitsbesuche auslassen und ein höheres Risiko für Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Diabetes haben. Die psychologischen Auswirkungen sind ebenso tiefgreifend: Betreuer kämpfen oft mit Ressentiments, dem Auftauchen ungelöster Kindheitsprobleme und einem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit.

Wenn zu dieser Mischung noch Urlaubsstress hinzukommt, wird die Sache noch schlimmer. Größere Menschenmengen, kürzere Tage und die Erwartung festlicher Fröhlichkeit stehen im krassen Widerspruch zur Realität unermüdlicher Pflegepflichten. Kein Wunder, dass viele Betreuer feststellen, dass die Feiertage ihre Freude verlieren.

Bewältigungsstrategien: Wohlbefinden priorisieren, Unterstützung suchen

Die Lösung besteht nicht einfach darin, „es durchzuhalten“. Experten betonen die entscheidende Bedeutung der Selbstfürsorge. Pflegekräfte müssen erkennen, dass ihr eigenes Wohlbefinden einen direkten Einfluss auf ihre Fähigkeit hat, wirksame Pflege zu leisten. Pausen, auch kleine, sind unerlässlich.

Zu den praktischen Strategien gehören:

  • Persönliche Ventile finden: Einem Chor beitreten, einem Hobby nachgehen oder einfach abschalten, um neue Energie zu tanken.
  • Kognitive Umstrukturierung: Positives Selbstgespräch üben, um Schuld und Scham zu bekämpfen.
  • Um Hilfe bitten: Aufgaben an Geschwister oder Nachbarn delegieren oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Eine Betreuerin teilte eine schöne Erinnerung daran, wie sie mit ihrer Mutter eine Parade gesehen hatte, einen seltenen Moment des Friedens inmitten des Chaos. Diese kleinen Freuden sind wichtig, aber sie beseitigen nicht den systemischen Druck, der die Pflege so anstrengend macht.

Letztendlich verdient die Sandwich-Generation mehr als nur Bewältigungsmechanismen. Sie brauchen systemische Unterstützung, erschwingliche Pflegeoptionen und einen gesellschaftlichen Wandel, der die unsichtbare Arbeit, die sie leisten, anerkennt und wertschätzt.

Die Feiertage mögen nicht einfach sein, aber das Erkennen der Belastung und das Priorisieren des Wohlbefindens ist der erste Schritt zu einer nachhaltigeren Realität für Pflegekräfte überall.